|
Charakterisierung von Karl
Das Drama Maria Magdalena von Friedrich Hebbel handelt von der jungen Klara und ihrer Familie. Friedrich Hebbel (Christian Friedrich Hebbel war ein deutscher Dichter und Dramatiker) beschreibt das Schicksal der jungen Klara, die den männlichen Werten zum Opfer fällt. Ihr Leben wird von Männern bestimmt und deshalb hat sie keine Chance, als unabhängiges Individuum gesehen zu werden. Klara ist nur ein Ausweg aus dieser Unterdrückung, sie begeht Selbstmord.
Karl ist Klaras Bruder. Er repräsentiert die freie Menschheit der Zeit und ist empört über die kleinbürgerliche Enge. Zwischen Vater und Sohn gibt es den Konflikt, dass Charles seine Freiheit braucht, aber der Vater erlaubt ihm das nicht. Meister Karl braucht Enge, um hineinkriechen zu können ( S. 89 Z. 19-22), was in der Szene deutlich wird, wenn Karl und Klara reden er will kann´s nicht nah genug um sich haben, er will seine Faust schließen und hineinkriechen, ich will meine Haut abwischen, wie der Rock des Kleinkindes, wenn´s würde nur gehen! Karl’s Drink of Freedom hingegen erkennt man daran, dass er ein Lied für seine Selbstbefreiung singt, dort bläst ein Schiff die Segel, der Wind rauscht frisch ein.(S. 88 z.39/40, S. 89 z. 23/24, S. 90 z.1/2, 11-13, S. 91 z. 12-18). Karl hat den Drang nach Unregelmäßigkeiten, die er nicht im Haushalt seines Vaters ausleben kann. Er benimmt
sich respektlos gegenüber seiner Mutter, Übrigens, ich brauche deinen Gulden (den holländischen Gulden oder fl) überhaupt nicht es ist das Beste, dass nicht alles Wasser aus einem Brunnen kommt (S. 39 Zeile 23-25) und seine Schwester anstößt jetzt Klara, würdest du mich gerne leiden, wenn ich nicht dein Bruder wäre? Eine goldene Kette, wo hast du die her? Warum schwitze ich? Warum arbeite ich abends zwei Stunden länger als die anderen? Du bist unverschämt! (S. 38 Zeilen 35-37 und 39 Zeilen 1-4). Um all diesen Konflikten zu entkommen, will er als Seemann auf See segeln (S. 91 Z.28).
Ich kenne das Rattenloch unter der Türschwelle nicht, wo sie den Schlüssel verstecken, wenn sie alle weggehen, ich hätte nicht hineingehen können (S. 86 Zeile 11-14) oder auch, dass er das unpersönliche benutzt, Um halb zehn muss man müde sein! Man darf nicht vor Martini frieren, nicht nach Martini schwitzen (S. 86 Z. 21-23) Er ist distanziert und nicht mit seiner Familie verwandt.
Früher durfte er viel von seiner Mutter und wurde nicht für Verbrechen bestraft, weil er ihr kleiner lockiger Kopf war, der nach dem Stück Zucker fragte (S. 39 Z. 36/37).
In der Gegenwart erschrecken und erschrecken ihn seine Nachbarn, was er nicht wahrnimmt. So sind seine Hinweise auf zweifelhafte Geldquellen (S. 39 Z. 23-25) nicht ernst zu nehmen, vielmehr scheint es für ihn nur ein rachsüchtiges Spiel zu sein.
Sie können vielleicht ein erster und vielleicht auch ein entscheidender Impuls für den späteren Todesstoß der Mutter sein, die tot umfällt, als sie erfährt, dass Karl Juwelen gestohlen haben soll, was sich später als falsch herausstellt. In den Augen von Meister Anton ist Karl der Große nicht gut, wie die Aussagen zeigen, die er beim Mittagessen über Karl den Großen macht aber ein Handwerker kann nicht empörender sein, als wenn er sein wohlverdientes Gehalt aufs Spiel setzt. Der Mensch muss das, was er im Schweiß seines Gesichtes erwirbt, mit großer Mühe ehren, es hoch und würdig halten, wenn er nicht wütend auf sich selbst werden soll, wenn er nicht alle seine Taten und Tätigkeiten verachtenswert finden soll (S. 58 Abs. 11-17), aber der Vater muss auch zu seinem Vorteil halten, dass er in seinem Handwerk weder faul noch ungeschickt ist, denn er hat mit seinem Schweiß ehrlich eine Goldkette ausgearbeitet ( S. 39 Abs. 2-4). Eigentlich konnte Meister Anton in manchen Punkten wirklich stolz auf Karl sein und so z.B. die Schuldenmacherei übersehen (S.66 Z. 7-17). Auch wenn Meister Anton nicht will, dass es wahr ist, Karl hat viel von seinem Vater. Karl der Große fordert Gerechtigkeit für seinen Spießrutenlauf durch die Stadt und sagt zu seinem Vater ich werde ihn auch bezahlen (S. 92 Z.15), also Adam, einen Gerichtsvollzieher. Auch Meister Anton fordert Gerechtigkeit für den Vorwurf des Diebstahls von Juwelen (S. 66 Z.25-40 und S. 67 Z.1-16). Außerdem sollte der Vater froh sein, dass Karl darauf besteht, seine Schulden selbst zu begleichen, indem er seine Sonntagskleidung verkauft. (S.91 bis 25-29). Meiner Meinung nach ist Meister Anton aus irgendeinem Grund nicht stolz auf seinen Sohn, er will nicht zugeben, dass er sich mit seinem Sohn identifizieren kann. Karl der Große (Karl der Große, nummeriert Karl I., war ab 768 König der Franken, ab 774 König der Langobarden und ab 800 Kaiser der Römer) bleibt das Schicksal offen. Es ist ungewiss, ob er seine angekündigte Rache an Adam, dem Gerichtsvollzieher, nehmen wird, noch ob es ihm gelingen wird, in den Seefahrerberuf einzudringen. Aber meiner Meinung nach könnte er es schaffen, weil er zu den Leuten gehört, die es schwer haben, sich von ihren Träumen abzuwenden.