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Thema: Textanalyse einer politischen Rede am Beispiel:
Stefan Heym, Rede vom 4. November 1989
1. Geben Sie eine inhaltlich strukturierte Zusammenfassung der Aussagen nach Bedeutungsbereichen.
Am 4. November 1989 hielt Stefan Heym eine Rede in Berlin am Alexanderplatz. In dieser Rede geht es um die Umwandlung der DDR in einen sozialistischen Staat. Die Bürger haben sich in den Straßen Berlins versammelt, um für den Sozialismus mit Demokratie zu kämpfen. Die Bürger waren unzufrieden und wollten daher eine Änderung der politischen Struktur. Von diesem Tag an waren sie sicher und bereit, gegen den Staat zu rebellieren. Es sollte eine Regierungsform entstehen, die allen Menschen und nicht nur einer Person
Macht gibt.
2. die Absicht des Sprechers mit Hilfe von Sprachfunktionen und rhetorischen Mitteln überprüfen! Mit dieser Rede möchte Stefan Heym die Bürger auffordern, etwas für eine neue Regierungsform zu tun. Er will, dass die Leute sich einmischen und sie aufwecken.
Dazu setzt er verschiedene rhetorische Mittel ein, als ob man die Fenster aufgedrückt hätte.(Z.2) verwendet er hier eine Metapher, um den Ausdruck der Befreiung leicht verständlich zu machen und damit darzustellen. In Zeile vier What change! setzt er einen Akzent, d.h. etwas wird nachdrücklich betont, damit will er die Bürger zum Handeln motivieren. In den Zeilen 4 und 5 macht er einen Vergleich….noch keine vier Wochen:….und heute machen Sie,….deutlich, da
ss sich die Situation geändert hat und die Bürger jetzt bereit sind zu handeln. …vor dem Erhabenen. Hier will er die Vorgesetzten der DDR mit Ironie abwerten. Im zweiten Absatz beginnt Heym mit einer rhetorischen Frage….wie oft kamen die Leute zu mir….die nur dazu dient, dem Zuhörer noch mehr Mut zum Handeln zu geben.(Z. 9/10) Heym verwendet hier Tautologie, weil er im ganzen Absatz von Ungerechtigkeit und Unterdrückung spricht, immer mit anderen Worten, damit er den Zuhörern noch mehr verdeutlichen will, in welcher schlechten Situation sie sich alle befinden. Und ich sagte…. und sie sagten…. und es lief so..(Z. 10/11), mit einer Anapher, die die gleichen Wörter am Anfang des Satzes wiederholt. Im dritten Absatz verwendet Heym wieder eine Metapher…. in einem aufrechten Gang.(Z. 17), um den Blick auf die Wirklichkeit noch einmal darzustellen. …., unter dem Kaiser, unter den Nazis und später auch (Z. 19/20) verwendet Heym hier Parallelität, wobei er zeigen will, dass eine Person schon immer über mehrere Personen herrschte und dass es nicht mehr so weitergehen sollte. Auch im vierten Absatz verwendet Heym wieder eine Tautologie Die Macht gehört nicht in die Macht des Einzelnen oder einiger weniger oder eines Apparates oder einer Partei. Für Macht korrumpiert, und absolute Macht….(Z. 25/26) wird auch hier ein Schwerpunkt verwendet, der die Macht wieder verdeutlichen soll.
Sozialismus nicht Stalins, der Rechte-….(Z. 26/27) stellt er sich hier dem Sozialismus und dem Sozialismus mit Demokratie (Konfrontation) entgegen, um deutlich zu machen, was das Volk will. Als letztes rhetorisches Mittel verwendet er eine umschreibende (Z. 28/29) Demokratie , ein griechisches Wort, wird jedoch Volksherrschaft genannt, mit der er noch einmal deutlich machen möchte, dass die Herrschaft vom ganzen Volk ausgehen soll.
3. die Wirkung der Rede auf den Zuhörer kommentieren! (Evaluation) – Meiner Meinung nach ist es für jemanden aus der DDR einfacher, diese Rede zu verstehen und zu billigen als für mich. Aber da Heym selbst ein sehr überzeugter Sozialist war, fiel es ihm nicht schwer, die Menschen vom Sozialismus zu überzeugen. Außerdem wird der Zuhörer sehr direkt angesprochen, aber es wäre wahrscheinlich noch mitreißender gewesen, wenn man die Rede live miterlebt hätte. Und doch denke ich, dass Stefan Heym (Helmut Flieg oder Hellmuth Fliegel war ein deutscher Schriftsteller, bekannt unter seinem Pseudonym Stefan Heym) das Publikum damals sehr beeindruckt haben muss, sie waren sehr begeistert von ihm und noch motivierter von ihm und er war ebenso überzeugend.