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Kurt Tucholsky, Augen in der Großstadt
Das Gedicht Eyes in the Big City stellt eine Situation dar, in der ein Mensch allein zur Arbeit geht. Es wird besonders hervorgehoben, dass er Bedenken hat. Es ist eine große Stadt mit wenigen Bekannten. Der Refrain repräsentiert kurze Annäherungen (zwei seltsame Augen, ein kurzer Blick), die schnell wieder auseinandergerissen werden. Insgesamt handelt es sich um Begegnungen von Menschen im Morgenverkehr. Die ersten beiden Verse haben 13 Verse, die letzten 15, die ersten vier Verse in jedem Vers sind in Kreuzreim geschrieben, dann in den ersten beiden Versen vier Verse Paarreim, wobei im letzten Vers ein leicht veränderter Paarreim zu finden ist (aaabb). Die letzten fünf Zeilen haben die gleiche Struktur und verstärken damit die Aussage des Dichters über Abgrenzung und Einsamkeit. Es gibt eine Passage im Text, in der die Stadt personifiziert ist (die Stadt zeigt dich so glatt wie Asphalt). Die kurzen, teilweise kabbeligen lassen die Atmosphäre hektisch und ein wenig melancholisch erscheinen. Der Sprecher scheint den Leser mit vertrauter Stimme anzusprechen. Meiner Meinung nach will Tucholsky dem Leser die besondere Atmosphäre einer Großstadt vermitteln, in der Kälte, Einsamkeit und flüchtige Bekanntschaften statt tiefer Beziehungen herrschen. Das gelingt ihm gut. Ich habe dieses Gedicht gewählt, weil mir die Sprache besonder
s gut gefallen hat und das Gedicht der folgenden melancholischen Situation ähnelt: Du bist einfach unterwegs, denkst an nichts Schlechtes und siehst plötzlich eine Person. Zuerst merkt man sie nicht so gut. Aber irgendwann schaut man sich plötzlich in die Augen und der Blick geht bis zum Bauch. Es kitzelt und manchmal werden die Beine weich. Es fühlt sich an, als ob du diese Person von irgendwoher kennst. Ich weiß es sicher, aber ich weiß auch, dass Sie diese Person noch nicht getroffen haben. Und man kann an dem Blick der Person erkennen, dass sie sich genauso fühlt. Und dann geht man aneinander vorbei, redet nicht darüber und fragt sich wochenlang, wer es getan hat.
Kurt Tucholsky (Kurt Tucholsky war ein deutsch-jüdischer Journalist, Satiriker und Schriftsteller) wurde am 9. Januar 1890 in Berlin geboren. Seine Familie war jüdisch. Er hat Jura studiert. Schon früh schrieb er unter verschiedenen Pseudonymen für linke Zeitungen. Er suchte sein ganzes Leben lang nach innerer Ruhe und Sicherheit, litt aber unter schweren Depressionen und gesundheitlichen Problemen. Nachdem die Nationalsozialisten an die Macht gekommen waren, wurden seine Bücher und Dokumente verbrannt und ins Exil nach Schweden geschickt, wo er am 21. Dezember 1935 Selbstmord beging.