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12:00 Uhr mittags: Total verkatert wache ich auf. Mein Schlafzimmer riecht schlimmer als die Kneipe letzte Nacht und nachdem ich 1 ½ Wasserflaschen weggeworfen habe, versuche ich, meinen Mundgeruch loszuwerden. “Oh mein Gott!” Schiesst es mir durch den Kopf, als ich meine letzte Tür mit klebriger Schokolade dahinter auf meinem Kalender öffne und nach dem Stolpern über den Weihnachtsbaum-Dummy im Flur. Scheiße, und ich habe noch kein Geschenk bekommen. Während sich noch alles dreht und mein Kopf im Begriff ist zu explodieren, gehe ich durch die Menschen, die ich vielleicht um eines lieben Weihnachtsfriedens willen verschenken sollte, und komme zu mindestens 10….in meiner unmittelbaren Familie….
12:30 Uhr: Ich lege ein Sandwich mit einer Mortadella in Weihnachtsform (Mortadella ist ein großes italienisches Wurst- oder Mittagsfleisch aus fein gehacktem oder gemahlenem, heißgepökeltem Schweinefleisch, das mindestens 15% kleine Würfel Schweinefett enthält) und schlürfe eine Tasse starken schwarzen Kaffee (der Zimtduft aus der speziellen Weihnachtspackung macht mich wieder krank). Dann noch ein Rollmop für den Kater.
12:35: Ich werde den Rollmops wieder essen. Aber rückwärts…… (meine Freundin wird wahrscheinlich nicht sehr glücklich über das beengte Lebkuchenhaus sein….).
12:50 Uhr: Auf dem Weg ins Stadtzentrum komme ich nur stockend voran. Anscheinend bin ich nicht der Einzige im Weihnacht
sstress.
13:00 Uhr: Ich habe doch noch einen Parkplatz. Ich habe gerade
ein Bild meiner zukünftigen Schwiegermutter auf dem Behindertenparkplatz hinterlassen.
13:05 Uhr: Auf dem Weg ins Stadtzentrum treffen mich die ersten Glühwein-Frühtrichter und öffnen mir ihre Herzen. Ja, der Weihnachtsmarkt ist immer ein Erlebnis.
13:20 Uhr: Das erste Kaufhaus wird erreicht. Aber wenn ich diese kauffreudigen Menschenmengen sehe, trinke ich erst am nächsten Glühweinstand. Haben die Leute heute nichts Besseres zu tun?
1:40: Das war’s, ich bin dabei. Lass dich nicht wieder rausschubsen, selbst dieser billige Student im Weihnachtsmannkostüm wird mich nicht von meiner Mission abhalten.
15:00 Uhr: Ich hatte also schon fünf Geschenke zusammen. In diesem Laden gibt es nichts mehr zu stauben. Nach 20 Minuten Schlange stehen an der Kasse, versuche ich mich rauszukämpfen. 15:15 Uhr: Das war’s dann wohl.
Die Prellungen und andere Druckstellen sind von untergeordneter Bedeutung. Nichts, was nicht mit einem guten Schuss Glühwein repariert werden kann.
15:40 Uhr: Erreichen des nächsten Kaufhauses. Es sieht nicht besser aus als das erste.
Zum Glück hatten wir nur 3. 16:00 Uhr: Ich arbeitete mich in die Kinderabteilung hoch. Die armen Eltern hier müssen fast verrückt werden mit dem ganzen Nörgeln:”Kauft mir das, ich wünschte, ich täte es!”. 16:05 Uhr: Mein Mitleid mit meinen Eltern nimmt ab, nachdem ich die ersten Beschwerden erhalten habe. Aber warum sind diese kleinen Racker (Unsere Gang ist eine Serie amerikanischer Komödien-Kurzfilme über eine Gruppe armer Nachbarskinder und ihre Abenteuer) so aufsässig und respektlos! Was wird dieser kleine Mann mir die letzten Karten für meinen Neffen aus der Hand reißen?! Hat seine spitze Mütze infiziert. Jemand muss hart sein, wenn es um Erziehung geht.
16:30 Uhr: Ich verließ das Gebäude, nachdem die Sicherheitsleute bereits aus der Ferne auf mich gezeigt hatten.
Gut, dass das Geschäft heute bis 19:00 Uhr geöffnet ist.
16:35 Uhr: Nach dem Schock ein Glühwein mit einem Schuss. Oder noch besser: ein Schuss Glühwein. 17:00 Uhr: Erreichen des letzten Kaufhauses. Aus der Ferne sehe ich eine Gruppe sehr geschwollener Männer im besten Alter mit roten, spitzen Mützen auf dem Kopf, die an einem der Glühweinstände stehen. Bei näherer Betrachtung sehe ich, dass es meine Kollegen sind. 17:30 Uhr: Etwas Glühwein später ist der erste unter dem Tisch und wir erinnern uns an letzte Nacht (Remember Last Night?). Die Weihnachtsfeier der Firma kommt mir langsam wieder in den Sinn. Ebenso die übermäßige Degeneration derselben. Aber das erklärt zumindest die Fotokopien von meinem Arsch, die ich auf dem Küchentisch gefunden habe.
17:40: Ich erkläre, dass ich jetzt weitermachen muss. Lass uns noch mal Abschied nehmen.
18:30: Ich weiß nicht, wie ich es gemacht habe, aber ich bin unverletzt aus dem Laden raus.
Mit all meinen notwendigen Geschenken. Und in weniger als einer Stunde. Respekt. Dann noch ein letzter Glühwein (Glühwein ist ein Getränk europäischer Herkunft, meist aus Rotwein mit verschiedenen Gewürzen und manchmal auch Rosinen), für den Heimweg. 18:50: Ich erreiche das Auto. Eine dumme Politesse hat mir einen Strafzettel gegeben! Aber zumindest mit einem weihnachtlichen Muster…. 19:15 Uhr: Ich frage mich ein wenig über meinen Fahrstil. Anscheinend habe ich immer noch Restalkohol von letzter Nacht im Blut. Oder dieses…. Aber so fühle ich mich, wenn ich nach Hause gehe. Aber es ist auch nicht so schwer durch die Weihnachtsbeleuchtung, die mindestens der einer Flugzeuglandebahn entspricht. 7:30 Uhr: Ich frage mich schon wieder. Sieht so aus, als hätte ich im letzten Monat nicht das Richtige getan.
Ich frage mich, was es ist. Aber egal, es ist der Gedanke, der zählt. Der einzige, um den ich mir Sorgen mache, ist der Schokoladenhase. Sieht aus, als wäre er schon im Schaufenster und ich habe ihn in Eile erwischt. Aber nun, Ostern ist nicht mehr so lang. 20:15 Uhr: Ich duschte schnell und kam mit meiner Familie an. Ich habe die Geschenke schnell in Zeitungspapier eingewickelt. “Das ist der Trend in diesem Jahr!”
Ich sage. Weihnachten ist gerettet.