III Die Verfassung
Die deutsche Demokratie sollte die demokratischste der Welt sein, insbesondere aufgrund der neuen Reichsverfassung. Die Verfassungsväter versuchten damit die Erfüllung liberaler Freiheitsträume seit dem Scheitern der Paulskirchener Verfassung von 1849 zu verwirklichen und damit auch der Welt zu beweisen, dass die Deutschen mit ihrer Vergangenheit für immer gebrochen und den Übergang von der Monarchie zur Demokratie geschafft haben. Zum ersten Mal in der deutschen Geschichte sollte hier das Prinzip “Die Macht des Staates liegt beim Volk” verwirklicht werden – das war der Leitsatz der Freistaatsverfassung von Weimar.
(1) Die Verfassungsväter arbeiteten vor allem mit den Erfahrungen der”monarchisch-konstitutionellen Bismarck-Verfassung”, um eine Verfassung für eine neue Republik zu schaffen (The New Republic ist eine liberale amerikanische Zeitschrift mit Kommentaren zu Politik und Kunst, die seit 1914 herausgegeben wird und Einfluss auf das amerikanische politische und kulturelle Denken hat). Damit sollte die Revolution, die seit Juli 1917 immer wieder stattgefunden hatte, ihr Ende finden. Nun musste der Sieg des Parlamentarismus über den monarchischen autoritären Samen besiegelt werden. Seit dem Paulskirchener Landtag in Frankfurt 1848/49 erfüllen liberale Professoren eine solche Aufgabe und tun dies auch weiterhin. Denker wie Max Weber (Karl Emil Maximilian “Max” Weber war ein deut