Heinrich Böll (Heinrich Theodor Böll war einer der bedeutendsten deutschen Schriftsteller der Nachkriegszeit) wurde am 21.12.1917 in Köln geboren. Sein Vater ist Tischler- und Bildhauermeister, seine Mutter ist für den Haushalt zuständig. Sie ist eine intelligente, kritisch denkende Person. Böll wächst in einem soziologisch vielfältigen Umfeld auf, in dem man sowohl einen ungelernten Arbeiter als auch einen Professor treffen kann. In seiner Kindheit spielt er meist mit den”Roten”, seine Eltern verbieten ihm diesen Kontakt nicht, wie es die meisten Eltern tun. Kinder, deren Eltern sozialdemokratischen oder kommunistischen Parteien nahe standen, wurden die”Roten” genannt. Von 1924 bis 1928 besuchte er die katholische Grundschule in Köln-Raderthal.
Von 1928 bis 1937 besuchte er das Kaiser-Wilhelm-Gymnasium in Köln. Er erlebt eine politisch und sozial kritische Zeit, in der seine Eltern ihr Haus aufgrund eines Konkurses verkaufen müssen und in die”Kleinbourgeoisie” versinken. Böll beginnt sich mit linken Parolen wie”Brot” und”Arbeit” anzufreunden, da sie ihm zur Zeit der Weimarer Republik (Weimarer Republik ist eine inoffizielle, historische Bezeichnung für den deutschen Staat zwischen 1919 und 1933) ehrlich erscheinen, wo eine Regierungskrise auf die andere folgt und die Menschen keine Arbeit haben. Im Jahre
1932 wurde er für kurze Zeit Mitglied eines katholischen Jugendklub
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Die zentrale Figur in dieser Geschichte ist eine junge Haushälterin. Diese Frau verliebt sich in einen Mann, der von der Polizei gesucht wird. Sie hilft ihm bei der Flucht. Daraufhin erscheinen in der “ZEITUNG” Berichte, in denen Katharina als Mörderbraut angeprangert wird. Sie ist der heftigen Aufregung nicht gewachsen und erschießt die für diese Berichte verantwortliche Journalistin mit unerwartetem Widerstand. Die Erzählung konstruiert die Prozesse der drei relevanten Tage Schritt für Schritt.
Die Rentabilität einer Boulevardzeitung, in diesem Fall der ZEITUNG, steigt mit der Auflage. Wenn die Zeitung von möglichst vielen Menschen gekauft und gelesen werden soll, muss sie sich konsequent an das Leseverhalten des normalen Lesers anpassen. Die ZEITUNG hat diese inhaltliche und sprachliche Anpassung vorgenommen.
Die ersten Schlagzeilen zeigen bereits die Strategie der ZEITUNG: die Sensationierung der Ereignisse. Die Annahme der Polizei, Katharina gehöre einer anarchistischen Gruppe an (Anarchismus ist eine politische Philosophie, die sich für Selbstverwaltungsgesellschaften auf freiwilliger Basis einsetzt), gibt der ZEITUNG die Möglichkeit, die Veranstaltung zu einer Geschichte auszubauen. Im Bewusstsein des rasch schwindenden Interesses ihrer Leser setzt sie bewusst Verleumdungen und Übertreibungen ein, um das für den Verkaufserfolg wichtige Interesse am Leben zu erhalten. Katharina wird al