Hans Theodor Woldsen Storm wurde am 14. September 1817 in Husum als ältestes von dreizehn Kindern des Anwalts Johann Casimir Storm und seiner Frau Lucie Woldsen geboren. Theodor verbrachte eine unbeschwerte Jugend in der reichen Bourgeoisie des Hauses seines Vaters. Das Elternhaus mit seinen geräumigen Zimmern, den Bauernhäusern und dem großen Garten seiner Urgroßmutter in Husumerau war zunächst die Welt, in der er viele ruhige Stunden träumte oder als echter Junge mit seinen Geschwistern herumtollte. Der Garten gefiel ihm besonders gut, wie er 1857 in einem Brief an Eggers schrieb: “Als Junge in meiner Heimat und später bis zur Auswanderung war ich es gewohnt, den Sommer im ganzen Garten zu verbringen, dort jeden lieben Gedanken zu spinnen, nur dort die Lösung für jede Schwierigkeit der Arbeit zu suchen”. Natürlich waren das Meer, der Sumpf und die Geest nichts Ungewöhnliches für den Jungen, der gerne durch seine Heimatstadt streift. Die seltsame Landschaft wirkte mit aller Kraft auf den jungen Mann, der dieses Stück Erde über alles lieben lernte und zutiefst unglücklich war, als er seine Heimat verpassen musste.
Aber nicht nur die weite Landschaft und die graue Stadt mit ihrer großen Vergangenheit haben den Jungen früh inspiriert, sondern auch die vielfältigen Legenden und Märchen dieser Region, die seine Großmutter und vor allem die “Märchenfrau” (Ein Märchen i