1. Einführung
Trotz des großen Befreiungsstreiks der Alliiertenvölker gegen das Regime des deutschen Nationalsozialismus und dessen Abbau erlebte das Phänomen der Angst entgegen anders lautender Erwartungen einen echten Aufschwung. Angst sollte daher ein zentrales, allen Zweigen gemeinsames Problem der Wissenschaft sein, denn jede Art von Angst beeinträchtigt die Freiheit der persönlichen Entscheidung bis zur Unmöglichkeit – nur ein furchtloser Charakter kann frei entscheiden -, aber die Wissenschaft im Allgemeinen hat die Bestimmung der menschlichen Freiheit als dringende Aufgabe. In seinem hier vorgestellten Aufsatz geht er auf das Angstproblem aus Sicht des Politikwissenschaftlers ein, bezieht sich aber auch ausführlich auf Autoritäten in anderen Bereichen, darunter die theoretischen Erkenntnisse von Siegmund Freud, die er für überzeugend und noch nicht widerlegt hält.
In modernen Gesellschaften ist dies jedoch nicht mehr der Fall – wenn überhaupt -, indem das universelle menschliche Potenzial auf individuelle Prozesse in Arbeit und Sozialleben reduziert wird, wird der Einzelne von sich selbst entfremdet. Eine Fragmentierung der eigenen Umgebung und hierarchische Arbeitsprozesse erlauben es den Menschen nicht mehr, ihre Fähigkeiten als Ganzes zu verstehen, sondern sie in einzelne Bereiche, z.B. Liebe, Arbeit, Freizeit, Kultur, zu unterteilen, die durch einen von außen wirkenden, unver