Heinrich Böll schrieb 1948 die Kurzgeschichte Mein teures Bein und erhielt 1972 den Literaturnobelpreis, in der es um einen ehemaligen Soldaten geht, der im Krieg sein Bein verloren hat und sich wegen eines Jobangebots beim Arbeitsamt melden muss. Auf der Stelle trifft er einen Offizier, der kein Verständnis für die Weigerung des Soldaten hat, einen Job wie ein Schuhputzer anzunehmen. Dies führt zu einem Streit zwischen den beiden Männern, in dem der Wert eines Beines diskutiert und berechnet wird.
Der Titel der Kurzgeschichte ruft beim Leser unterschiedliche Assoziationen hervor. Der Ausdruck teures Bein könnte bedeuten, dass es um den monetären Wert eines Beines oder den Wert eines Beines für eine Person im täglichen Leben geht, denn man braucht es zum Laufen, zum Laufen – insgesamt zur Fortbewegung. Der erste Satz, den Sie mir jetzt gegeben haben (Z.1), bietet eine sofortige Einführung in die Geschichte, die für die Art des Textes charakteristisch ist, und weckt gleichzeitig die Neugier des Lesers auf den Inhalt. Für den Leser stellt sich die Frage, welche Chance der Ich-Erzähler hat und ob er sie nutzen wird.
[….] Ich soll ins Amt kommen, und ich bin ins Amt gegangen[…..(Z.2-3) durch diese Parallelität und das Modalverb (Ein Modalverb ist eine Art Verb, das verwendet wird, um Modalität anzuzeigen – das heißt: Wahrscheinlichkeit, Fähigkeit, Erlaubnis und Verpflichtung)
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