Was ist Hämophilie:
Hämophilie ist uns seit der Antike als Erbkrankheit bekannt. Schon im babylonischen Talmud (Der Talmud ist ein zentraler Text des rabbinischen Judentums) (5. Jh. v. Chr.), mit häufigen Blutungen des Großvaters, die auf eine Hämophilie schließen lassen, ist der Enkel nicht zu empfehlen. Für die europäische Medizin wurde die Hämophilie erst 1803 zur Erbkrankheit, als sie vom Gelehrten Otto ausführlich beschrieben wurde. Die Tatsache, dass die Hämophilie in der europäischen Aristokratie besonders verbreitet war, führte dazu, dass die Krankheit zur am besten erforschten Erbkrankheit wurde. Im Laufe der Zeit wurden immer mehr falsche Annahmen und Hypothesen über die Hämophilie entfernt.
Als Fehler erwies sich beispielsweise die Annahme, dass Deutsche und Schweizer ein höheres Morbiditätsrisiko hätten oder dass nur Menschen daran erkranken könnten. Heute wissen wir, dass die Hämophilie nicht auf wenige Rassen oder Nationen beschränkt ist. Die Hämophilie kann sogar bei
Hunden, Katzen und Schweinen auftreten.
Darüber hinaus wurden therapeutische Strategien entwickelt, um die Lebenserwartung der Betroffenen von fast 20 Jahren zu Beginn auf rund 40 Jahre zu erhöhen. Dennoch wird auch heute noch versucht, die genetische Struktur und Wirkungsweise der Hämophilie, wie sie im Volksmund genannt wird, zu verstehen, um das Leben der Betroffenen so erträglich wie möglich zu ge