Die Industrialisierung begann in Deutschland erst fast 100 Jahre nach England. Im Vergleich zu England zeigt der Prozess hier jedoch einige Unterschiede. Viele Erfindungen mussten nicht erst gemacht werden. Durch den Import von Techniken und Plänen bis hin zu ganzen Maschinen konnte der Prozess der Industrialisierung erheblich verkürzt werden. Wichtige Voraussetzungen für die Industrialisierung waren ein starkes Bevölkerungswachstum und eine Reihe von Reformen. Auch die Gründung des Deutschen Zollvereins (1834) gab wichtige Impulse. Ab den 1830er Jahren beschleunigte sich die Übernahme technischer Innovationen.
Die Hauptstütze der frühen Industrialisierung war der Eisenbahnbau. Sie schuf nicht nur direkte Arbeitsplätze, sondern erhöhte auch die Nachfrage nach Stahl, Kohle und Lokomotiven. Am Anfang waren sie noch auf Importe angewiesen, aber die einheimischen Anbieter konnten sie recht schnell ersetzen. Mit dem Wachstum der Eisen- und Stahlindustrie entstanden auch Zentren der Schwerindustrie im Bereich des Deutschen Bundes (Der Deutsche Bund war ein Zusammenschluss von 39 deutschen Staaten in Mitteleuropa, der 1815 vom Wiener Kongress gegründet wurde, um die Volkswirtschaften der einzelnen deutschsprachigen Länder zu koordinieren und das ehemalige Heilige Römische Reich zu ersetzen). Darüber hinaus entstanden zahlreiche kleinere Werkstätten, die oft von der Reparatur zur Kon
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