Alfred Wolfenstein, Die Städter (1920) Dicht wie die Löcher eines Siebes, Fenster Ständer nebeneinander,
Häuser sind so nah dran. zusammen, dass die Straßen aussehen,geschwollenes Grau, als ob sie erstickt wären.
In den Straßenbahnen sitzend, baden die beiden Fassaden, Menschen, ihre genauen Blicke ineinander, ohne Scheu hinterfragt, unsere Wände sind hauchdünn, dass jeder teilnimmt, wenn ich weine. Unser flüsterndes Denken wird heulend – Und wie in einer ruhig geschlossenen Höhle Völlig unberührt und unsichtbar Jeder steht weit weg und fühlt: allein. Dieses Gedicht beschäftigt sich mit der Einsamkeit in einer Gruppe oder der Einsamkeit unter dem Einfluss der Gesellschaft. Die Verse 1+2 beschreiben die Gesellschaft mit ihren dichten Gassen, die von dicht beieinander liegenden Häusern umgeben sind. Vers 3 spricht von der nicht vorhandenen Möglichkeit, sich von der Umwelt abzuwenden, um sich in sich selbst zu verwandeln, während Vers 4 von einem Ort der Ruhe und Stille spricht, an dem ein Mensch nur mit sich selbst allein leben kann. Auffällig sind Wortverbindungen wie Wände und Haut (Personifizierung), Fenster und Löcher eines Siebes (Metapher) oder auch Fassaden und Menschen (wieder eine Personifizierung). Unser Gedicht ist die klassische Form eines Sonetts (Ein Sonett ist ein Gedicht in einer bestimmten Form, das seinen Ursprung in Italien hat; Giacomo da Lentini wird
[Weiterlesen…] ÜberGedichtsanalyse anhand von Alfred Wolfenstein, Die Städter (1920)