Maria Sibylla Merian wurde als Tochter des Kupferstechers Matthäus Merian und seine zweite Frau Johanna Sybilla Heim am 2. April 1647 in Frankfurt am Main geboren (Frankfurt am Main ist eine Metropole und die größte Stadt in Hessen und die fünftgrößte Stadt in Deutschland, mit einer Einwohnerzahl von 731.095 innerhalb ihrer Verwaltungsgrenzen und 2,3 Millionen in ihrem Stadtgebiet). Ihr 53-jähriger Vater war berühmt, wohlhabend und angesehen, denn er war Herausgeber des “Theatrum Europäum” und der “Topographien”, in die er die Städte ganz Europas in Kupfer gravierte. Doch nur drei Jahre später starb er bei einem Kuraufenthalt in Bad Schwalbach (Bad Schwalbach ist Kreisstadt des Rheingau-Taunus-Kreises in Hessen). Maria Sibyllas Mutter heiratete Jakob Marell, einen Blumenmaler aus der niederländischen Malerkolonie Frankenthal (Frankenthal ist eine Stadt im Südwesten Deutschlands, in Rheinland-Pfalz), ein Jahr später. Für Maria Sibylla Merian war diese neue Verbindung ein guter Zufall. Was ihr leiblicher Vater nicht mehr vermitteln konnte, machte der Stiefvater wett. Unter seinen Schülern lernte Maria Sibylla das Malen, Zeichnen und Gravieren von Merianen in Kupfer. Er lehrte sie den Naturalismus der niederländischen Blumenmalerei und die große Tradition der Zeichenkunst von Albrecht D체rer. Bereits mit dreizehn Jahren interessierte sie sich für die lokale Insekten- und Pflanzenwelt. Sie begann heimlich kleine Tiere zu fangen und zu beobachten und