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Vorurteil ist ein Einstellungs- und Bewertungsmuster, das auf vier verschiedene Arten definiert werden kann:
Als vorgefasste, emotional gefärbte Beurteilung von (sozialen) Tatsachen (Personen, Gruppen, Religionsgemeinschaften, Produkten der Wissenschaft, Technik, Kunst….), die durch neue Erfahrungen oder Informationen schwer zu verändern ist, die als universell und wahr gilt und ohne differenzierende Gründe existiert. Als vorzeitige, anhaltend negative Einstellung oder Bewertung von Einzelpersonen oder Gruppen, insbesondere in der Umgangssprache. Als Vorurteil, ein Vorverständnis, das auf unzureichenden Kenntnissen oder Erfahrungen beruht, aber jederzeit durch entsprechende Informationen korrigiert werden kann. Im wissenschaftlichen Kontext als Annahme, das Vorverständnis im Sinne jeglicher Forschung und Fragestellung, die Bildung von Hypothesen und Theorien, die sich zu Vorurteilen verfestigen können.
Aus sozialpsychologischer Sicht werden Vorurteile im Zuge des gesellschaftlichen Wachstums und der Entwicklung einer soziokulturellen Persönlichkeit gelernt. Die Übertragung von voreingenommenen Wahrnehmungsgewohnheiten des sozialen Umfelds findet auf verbaler oder nonverbaler Ebene statt. Vorurteile entstehen durch notwendige, alltägliche und scheinbare Erfahrungen und deren unzureichende Verarbeitung. Vorurteile sind also Produkte der Unfähigkeit des Menschen, ein glückliche
s Urteil zu fällen. Vorurteile haben einen direkten Einfluss auf die Wahrnehmungsorientierung und die Bereitschaft, auf Menschen und Objekte zu reagieren und zu handeln.