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Gib das Wort an die Kinder weiter.
Die Freinet-Pädagogik
Célestin Freinet, 1896 in Frankreich geboren (Freinet leitet hier um, es gibt auch ein Dorf La Garde-Freinet im französischen Arrondissement von Draguignan) vor rund 70 Jahren entwickelt, hat einen pädagogischen Ansatz, der sich bis heute auf 40 Länder ausgedehnt hat. Inspiriert von der Reformpädagogik der 1920er Jahre begann Freinet in seiner Grundschulklasse eine neue Unterrichtsmethode einzuführen. Er gab den Kindern das Wort und ermutigte sie, ihre Lernprozesse selbst zu gestalten und Verantwortung für sie zu übernehmen. Durch die Beobachtung der Kinder führte er von jedem Kind ein Tagebuch und lernte so, was es selbst erforschen, entdecken und lernen wollte. Freinet versuchte diese Methode mit anderen Lehrern. Daraus entwickelte sich die Modern French School (école moderne).
Die Grundidee war, die Organisation, die Arbeitsmethoden, die Methoden und Werkzeuge im Diaologium mit den Kindern zu entwickeln. Zu den Veränderungen im Schulalltag gehörte unter anderem die Neugestaltung der Klassenzimmer. In der Mitte eines Raumes befindet sich auch eine Tischgruppe für gemeinsame Aktivitäten wie Wochenplanung und Arbeit mit den Freitexte. In der Nähe befinden sich die Werkstätten, wie Holzwerkstatt, Töpferei, Theater etc. Die Kinder arbeiten parallel und selbstständig an ihren eigenen Aufgaben. Der individuelle Arbeit
s-/Lernplan der Kinder wird jede Woche vom Kind selbst in Zusammenarbeit mit dem Lehrer erstellt. Die Kinder sind so verantwortlich für ihr eigenes Lernen. Die Arbeitsmaterialien und Lehrbücher werden auch in Zusammenarbeit mit den Kindern erstellt.
Die Freinet-Pädagogik verlangt von Erwachsenen, dass sie die Macht aufgeben und die Kinder in alle wichtigen Angelegenheiten einbeziehen. Die Erwachsenen unterstützen die Kinder dabei, ihre eigenen Projekte auf ihrem eigenen Weg zu realisieren. Sie muss sich an den Bedürfnissen des einzelnen Kindes orientieren und sich auf die Stärken der Kinder stützen. Kinder sind die Konstrukteure ihres eigenen Lebens und ihrer eigenen Persönlichkeit. Trotz des Einflusses von außen müssen die Kinder ihren eigenen Weg gehen, auch wenn es sich um Umwege handelt. Alles, was die Kinder tun, ist Ausdruck ihrer Gegenwart. Bedürfnisse.
Freinet unterscheidet zwischen zwei unabhängigen Aktivitäten. Einmal die Arbeit mit dem Spielcharakter und einmal das Spiel mit dem Arbeitscharakter. Zum einen geht es um Situationen im Alltag und im Leben von Kindern, wie das Fegen der Straße oder das Malen eines Bildes. All diese Dinge, die das Kind für einen bestimmten Zweck tut. Spiele mit Arbeitscharakter, bei denen der Fokus nicht auf dem Endprodukt liegt. In Kindertagesstätten für Kinder gibt es viele verschiedene Beschäftigungsmöglichkeiten. Dort können die Kinder alltagsnah agieren und sich selbst verwirklichen. Durch die Produktion von Dingen verkaufen die Kinder, was sie tun. In der Freinet-Pädagogik sind die Pädagogen Entwicklungsbegleiter auf dem Weg der Kinder durchs Leben. Sie helfen den Kindern, es selbst zu bekommen. Obwohl sie in einigen Bereichen nicht benötigt werden, sind Pädagogen keineswegs überflüssig. Sie bringen den Kindern weniger bei, lassen sie aber selbst mehr lernen. Auch die Erzieher müssen ihre eigene Meinung oder die Sicht der Dinge nicht verbergen. Durch I-Meldungen können sie ihre Meinung äußern, ohne die persönliche Sichtweise der Kinder zu beeinflussen. Die Lehrer geben die Verantwortung an die Kinder weiter. Die Tatsache, dass die Kinder ihre eigenen Entscheidungen treffen können, entlastet die Erzieher. Eine Freinet-Einrichtung ist eröffnet. Die Kinder haben Zugang zu allen Räumen, auch ohne die Hilfe eines Erwachsenen. Gemeinsam mit den Pädagogen legen die Kinder Verhaltensregeln fest, nach denen die Kinder die freie Wahl haben, während die Pädagogen ihnen das Wort geben.