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Lektion 42 Ein junger Politiker profiliert sich selbst
Sie tun eine Ungerechtigkeit, Chrysogonus, wenn Sie jetzt Ihre Hoffnung auf die Zerstörung von Sextus Roscius setzen. Wie groß ist deine Grausamkeit, als dieser junge Mann dir all seinen Besitz außer seinem Leben geben musste! Diebe benutzen auch die Beute, die sie ohne Blutvergießen stehlen können. Du weißt, dass dieser hier nichts hat, nichts wagt, nichts kann. Was ist ihm geblieben? Nichts als schlechte Kleidung. Dennoch rufst du diesen Schuft vor Gericht und bereitest dich auf seine Vernichtung vor. Was hat dich so wütend gemacht? Kannst du es nicht ertragen, ihn gekleidet da stehen zu sehen, den du nackt aus dem Erbe seines Vaters vertrieben hast? Warum seid ihr, die Richter, Sextus Roscius, euch nicht zu Hilfe gekommen, wenn so viel Unrecht geschehen ist? Du kannst ihm helfen, du musst ihm dienen. Eine Hoffnung von Sextus Roscius wird auf deine Kraft und Güte gesetzt. Wer hat jemals von der Grausamkeit des Chrysogonus profitiert? Welche Gräueltaten haben sich seine Kameraden nicht ausgedacht? Wenn auch Sie grausam sind, können wir mehr unter wilden Tieren leben als in dieser Republik. Die Römer verschonten auch die besiegten Feinde; auf diese Weise waren sie oft von Nutzen für die Republik. Deshalb, von den unsterblichen Göttern, beseitigt die Grausamkeit der Bürger! Verschonen Sie diesen Sextus Ro
scius (Sextus Roscius war in den letzten Tagen der Römischen Republik römischer Staatsbürger), Richter! Er hat nicht einmal ein einziges Verbrechen begangen.