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1749 lud Schiller die wichtigsten Schriftsteller seiner Zeit ein, sich an der Ausarbeitung einer monatlichen Publikation zu beteiligen und erhielt viele Versprechungen. Er schrieb eine Anzeige an die eingeladenen Autoren und sprach Bestimmungen und Inhalte der.
Die Horen
Dies ist (nicht zu verwechseln mit der Horen) der Titel einer monatlichen Publikation, die Anfang 1795 erscheinen wird. Eine Gesellschaft namhafter Wissenschaftler hat sich zusammengeschlossen, um sie zu produzieren. Sie wird sich auf alles erstrecken, was mit Geschmack und philosophischem Geist behandelt werden kann, und somit sowohl für philosophische Untersuchungen als auch für historische und poetische Darstellungen offen sein. Alles, was entweder nur den wissenschaftlichen Leser interessiert oder nur das Ungelernte befriedigt, wird ausgeschlossen; aber exzellent und bedingungslos wird es alles verbieten, was sich auf Staatsreligion und politische Verfassung bezieht. Es wird der schönen Welt für Lehre und Erziehung gewidmet sein, und den Gelehrten für eine freie Erforschung der Wahrheit und für einen fruchtbaren Gedankenaustausch; und indem man versucht, die Wissenschaft selbst durch ihren inneren Inhalt zu bereichern, hofft man gleichzeitig, den Kreis der Leser durch die Form zu erweitern.
Unter den vielen Zeitschriften mit ähnlichem Inhalt kann es schwierig sein, eine Anhörung zu finden, und nach
so vielen zufälligen Versuchen dieser Art ist es noch schwieriger, Glauben zu gewinnen. Ob die Redakteure des jetzigen Monats mehr Hoffnung haben, lässt sich am besten aus den Mitteln ableiten. die von der die zur Erreichung dieses Ziels eingesetzt werden..
Nur der innere Wert eines literarischen Unternehmens kann ihm ein dauerhaftes Glück in der Öffentlichkeit sichern, andererseits gibt aber auch nur dieses Glück seinem Autor den Mut, etwas Wesentliches für seinen Wert einzusetzen. Die große Schwierigkeit besteht also darin, dass der Erfolg realisiert werden muss, um den Aufwand zu ermöglichen, mit dem er allein zu realisieren ist. Dort ist kein anderer Weg aus diesem Kreis als ein unternehmungslustiger Mann, der es wagt, so viel von diesem problematischen Erfolg zu wagen, wie zum Beispiel notwendig sein könnte, zu machen es ist sicher.
Es gibt keinen Mangel an Werbung für Zeitschriften mit diesem Inhalt, aber es gibt zu viele einzelne Zeitschriften in diesem Publicum. Würde man die Käufer aller hier gehörenden Zeitschriften addieren, würde man eine Zahl entdecken, die ausreicht, um auch das wertvollste Unternehmen am Laufen zu halten. Diese ganze Zahl steht nun unter dem Kommando des Magazins, das alle Vorteile in sich vereint, wobei diese Schriften im Detail existieren, ohne den Kaufpreis eines von ihnen erheblich zu überschreiten. Jeder verdienstvolle Schriftsteller hat seinen eigenen Kreis in der Lesewelt, und selbst der meistgelesene hat nur einen größeren Kreis. Wie bei der Kultur der Deutschen noch nicht geschehen, sollte das, was dem Besten gefällt, in die Hände aller gelangen. Wenn sich die herausragendsten Schriftsteller der Nation jetzt zu einem literarischen Verein zusammenschließen, werden sie die bisher gespaltene Öffentlichkeit genau auf diese Weise vereinen, und das Werk, an dem sich alle rächen, wird die ganze Lesewelt als seine Öffentlichkeit haben. Dies ermöglicht es uns jedoch, jedem Einzelnen die Vorteile zu bieten, die der größte Kreis von Lesern und Käufern nur einem Autor bieten kann. Ein Verleger, der diesem Unternehmen in jeder Hinsicht gewachsen ist, hat sich bereits im Buchhändler Cotta von Tübingen wiedergefunden und ist bereit, ihn in die Fabrik zu leiten, sobald die erforderliche Anzahl von Mitarbeitern zusammengekommen ist. Jeder Schriftsteller, an den diese Ankündigung geschickt wird, ist daher eingeladen, sich dieser Gesellschaft anzuschließen, und man hofft, dafür gesorgt zu haben, dass er nicht vor der Öffentlichkeit in einer Gesellschaft erscheint, die seiner nicht würdig wäre. Da das gesamte Unternehmen aber nur unter der Voraussetzung einer großen Teilnehmerzahl möglich ist, kann keiner der eingeladenen Autoren seinen Beitritt auf die Zeit nach der Veröffentlichung der Zeitschrift verschieben, denn es ist vorerst notwendig zu wissen, auf wen man sich verlassen kann, um überhaupt über die Ausführung nachdenken zu können. Sobald jedoch die erforderliche Anzahl erreicht ist, wird sie jedem Teilnehmer der Zeitschrift unverzüglich mitgeteilt. Jeden Monat wurde vereinbart, ein Stück von 9 Blatt im Median zu liefern; der Druckbogen wird mit sechs Louisd’ors in Gold bezahlt. Im Gegenzug verpflichtet sich der Autor, diese Aufsätze nach Drucklegung drei Jahre nach ihrer Veröffentlichung nicht weiter öffentlich zu verwenden, es sei denn, es wurden wesentliche Änderungen vorgenommen. Auch wenn man von denjenigen Wissenschaftlern, deren Beiträge man anfordert, die sich selbst und ein solches Magazin nicht ganz würdig wären, nichts zu befürchten hat, hat man dennoch aus leicht verständlichen Gründen entschieden, dass kein Manuskript dem Druck übergeben wird, bevor es einer bestimmten Anzahl von Mitgliedern zur Bewertung vorgelegt wurde. Die Teilnehmer von S. H. werden sich umso mehr zu diesem Kongress anmelden, als sie sicher sein können, dass höchstens der relative Nutzen ihrer Beiträge unter Berücksichtigung des Plans und des Interesses der Zeitschrift berücksichtigt werden kann. Unbefugte Änderungen werden sich weder der Herausgeber noch das Komitee in den Manuskripten erlauben. Falls erforderlich, wird der Autor selbstverständlich gebeten, dies selbst zu tun. Der Druck der Manuskripte erfolgt in der Reihenfolge ihrer Einreichung, soweit diese mit der notwendigen inhaltlichen Vielfalt in den einzelnen Monatsstücken vorhanden sein kann. Gerade diese Vielfalt macht es notwendig, dass kein Beitrag von mehr als drei Teilen fortgesetzt wird und kein einziges Stück mehr als sechzig Seiten umfasst. Briefe und Manuskripte werden an den Herausgeber dieser Monatszeitschrift geschickt, der den Autoren für ihre Beiträge zur Verfügung steht und bereit ist, sie jedem auf Anfrage in Rechnung zu stellen. Es wird kaum notwendig sein, sich daran zu erinnern, dass diese Werbung nicht öffentlich genutzt werden kann. Jena am 13. Juni 1794. Friedrich Schiller (Johann Christoph Friedrich von Schiller war ein deutscher Dichter, Philosoph, Arzt, Historiker und Dramatiker), Hofrath und Professor zu Jena Schiller beschäftigten sich 1798 intensiv mit Wallenstein und es fehlte ihm an guten und zuverlässigen Mitarbeitern, so dass die 12. Ausgabe des Bandes von 1797 an das Ende von Horen kam.