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Charakterisierung Dajas
Daja lebt schon lange in Nathans Tochter Recha.
Sie ist die Witwe eines Kreuzfahrers, eine streng religiöse Christin und zeigt oft ihre Intoleranz gegenüber Juden und verbirgt ihre Meinung nicht vor dem Juden Nathan. Sie versucht auch Recha Christian zu erziehen, aber sie beugt sich auch in vielen Dingen zu Nathan.
Nathan bringt ihr viele Kleider und Schmuck von seinen Reisen, auch um sie zu besänftigen, was ihm
nicht immer gelingt.
Daja ist sehr hartnäckig und beschränkt sich auf die Sichtweise des Christentums in allen Dingen. Sie glaubt, dass Recha als Christ nicht mit einem Juden aufwächst und hofft, dass der Templer sie heiraten und sie und Recha mit nach Europa nehmen wird. (Z.1538 – 1539″Mein Wunsch in Europa, dass ihr wisst, welche
von euch würdig sind.”).
Im dritten Aufzug wird schnell klar, dass für Daja nicht Recha, sondern nur das Christentum im Mittelpunkt steht (Z. 1550 – 1552″Durch wen wollte sein Gott, für den er kämpft, dich zu den Menschen führen, für die du geboren wurdest”).
Auch hier ist ihre Intoleranz gegenüber anderen Religionen offensichtlich, aber sie steht immer noch im Widerspruch zu ihrem Versprechen und ihrem Glauben.(Z. 1583″Posse! Posse! Wenn ich nur reden darf!”).
Um ihren Glauben durchzusetzen, besucht sie schließlich den Templer und bricht ihr Versprechen an Nathan, nachdem sie sich vergewissert hat, da
ss der Templer Recha liebt (Z.2272 – 2273 “……….. gestehen Sie mir sofort, dass Sie sie lieben…”) und sagt ihm, dass Recha nicht jüdisch ist.(Z.2327 – 2328 “…. Recha ist nicht jüdisch; ist – ist ein Christ.”).
Daja ist nicht sehr still und denkt nicht lange, bevor sie handelt, was in diesem Fall als eine schlechte Eigenschaft angesehen werden kann. Gleichzeitig behauptet sie, dass sie…..”Das Herz blutet” (Z.2321), verrät aber Nathan und intrigiert ihn. Die christliche Daja repräsentiert die typische unaufgeklärte Frau jener Zeit und ist vergleichbar mit dem Patriarchen, da beide nur ihre eigenen Interessen durchsetzen wollen und andere Religionen nicht tolerieren. Dajas Gespräche mit anderen scheitern im Prinzip, weil sie nicht bereit ist, gelehrt zu werden und ihren Intellekt nicht in Glaubensfragen einsetzt. Wie die Patriarchin klammert sie sich an Klischees, kann andere Meinungen nicht akzeptieren und ist nicht bereit, ihre Vorurteile aufzugeben.