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Gretchen-Analyse
Das Buch Faust – Der Tragödie erster Teil von Johann Wolfgang von Göthe präsentiert Gretchen erstmals in den Szenen Straße und Abend.
Da Gretchen nach seiner Verwandlung die erste Frau ist, die Faust anspricht, kann man davon ausgehen, dass sie eine wichtige Rolle in Göthes Tragödie spielt. Der
weitere Verlauf der Handlung bezieht sich immer wieder auf diese Person und das Verhalten von Faust ihr gegenüber.
Als Faust Margarete in einer kleinen Stadt auf der Straße sieht, bittet er Mephis (Faust ist eine große Oper in fünf Akten von Charles Gounod zu einem französischen Libretto von Jules Barbier und Michel Carré aus Carrés Stück Faust et Marguerite, wiederum lose nach Johann Wolfgang von Goethes Faust, Teil Eins), es für ihn zu holen. Mephisto erwähnt Schwierigkeiten im Zusammenhang mit der unberührten Natur von Gretchen. Als Faust mit Mephisto in Grettens Zimmer ist, überwindet Faust einen “Anfall” von Übertreibung in Grettens Darstellung, da er sie für göttlich hält. An Gretchens Neugierde wecken, Mephisto legt eine Schmuckbox in ihren Schrank.
In der (Mephisto ist eine fiktive Figur, ein Überbösewicht, der in amerikanischen Comicbüchern von Marvel Comics erscheint) cene street erfahren wir die ersten Details über Gretchen. Da ist zunächst ihr Alter, das nach Faust über vierzehn Jahre betragen muss (V.2627). Auch ihr äußeres Erscheinung
sbild wird von Faust beschrieben. Wir erfahren, dass sie sehr schön ist (V.2605/V.2609) und dass ihre Wangen und roten Lippen ihn verrückt nach ihr machen (V.2613), und dass sie große Augen zu haben scheint, weil sie in Faust’s Herz geprägt sind (V.2616). Aber auch Gretchen findet sich überhaupt nicht schön (V.2607-2608), was wahrscheinlich mit ihrem Charakter zu tun hat. Faust beschreibt sie als reich an Sitzen und Tugend (V.2610) und gleichzeitig schnippisch (V.2612). Sie versteht sich als hässliche Person mit wenig Selbstvertrauen. Das sieht man am Anfang der Szene gut, denn sie glaubt nicht, dass ein Mann wie Faust sie ansprechen könnte und meint es ernst mit ihr, also benimmt sie sich entsprechend und sieht es als Witz an und geht weg (V.2607-2608). Am Szenenabend erfahren wir mehr über Gretchen, z.B. dass sie Zöpfe hat (v.2677) und dass sie gute Kenntnisse der menschlichen Natur hat, weil sie den Menschen ihre Herkunft und ihren Charakter von der Stirn ablesen kann (v.2680-2683). Außerdem scheint sie ein starkes Gefühl für Gut und Böse zu haben, denn wenn sie in ihrem Zimmer ist, fühlt sie, dass jemand da war. In diesem Fall war es Faust (Faust ist der Protagonist einer klassischen deutschen Legende) und der Teufel und sie spürt das genau, so dass sie wünscht, dass ihre Mutter nach Hause kommt (V.2755-2757). Aber ihre Unsicherheit drückt sich auch wieder aus, denn sie sagt sich, dass sie nur eine dumme, ängstliche Frau ist! (v.2758) und will sich damit davon überzeugen, dass sie sich irrt. Eine letzte Sache, die zu erwähnen ist, ist, dass sie sehr neugierig wirkt, denn wenn sie die Kiste im Schrein findet, fragt sie sich, wie sie dorthin gelangt, was darin ist und wem sie gehört. Sie kann sich nicht beherrschen und öffnet die Box und sieht, dass es Schmuck ist, den sie sehr mag (V.2791-2793/ V.2796-2797). Abschließend kann man sagen, dass sie aus armen Verhältnissen kommt (V.2804) und deshalb ist sie wahrscheinlich so überrascht und glücklich.